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Der unsichtbare Engpass

Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH, skizziert, wie Materialflussanalysen verborgene Störungen im Lager aufdecken und Unternehmen so versteckte Potenziale ausschöpfen

Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH, skizziert, wie Materialflussanalysen verborgene Störungen im Lager aufdecken und Unternehmen so versteckte Potenziale ausschöpfen:

„In vielen Lagern läuft der Alltag scheinbar reibungslos. Aufträge werden abgewickelt, Waren versendet, Regale aufgefüllt. Doch der Schein trügt. Häufig verbergen sich im Hintergrund ineffiziente Abläufe, unnötige Wege und zeitliche Verzögerungen, die unbemerkt Ressourcen binden und die Leistungsfähigkeit begrenzen. Solche ‚unsichtbaren Engpässe‘ bleiben ohne gezielte Analyse oft jahrelang bestehen und verursachen beträchtliche Kosten. In fast jedem Lager stecken Optimierungspotenziale. Es gilt, den Materialfluss nicht nur in Prozessdiagrammen, sondern im laufenden Betrieb zu verstehen. Oft entstehen Engpässe nicht durch einen offensichtlichen Defekt, sondern durch eine Verkettung kleiner Verzögerungen. So kann ein überlasteter Wareneingang den gesamten Materialfluss ins Stocken bringen, wenn sich Waren stauen und die nachfolgenden Prozesse ausgebremst werden.

Objektivität gegeben

Moderne Materialflussanalysen basieren heute auf präzisen Daten, die mit Echtzeit-Tracking, Sensorik und Telemetrie an Flurförderzeugen, digitalen Bewegungsstudien und grafischen Auswertungen wie Heatmaps erfasst werden. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wo sich Prozesse verlangsamen, sondern liefern auch konkrete Ansätze für Verbesserungen. Häufig reichen schon eine veränderte Wegeführung, eine bessere Abstimmung zwischen Wareneingang und Warenausgang oder eine gezielte Anpassung der Schichtplanung, um spürbare Effekte zu erzielen. Ein zusätzlicher Vorteil solcher Analysen ist, dass sie ein objektives Bild der tatsächlichen Prozessrealität liefern – frei von subjektiven Eindrücken oder Gewohnheiten. Das hilft nicht nur bei akuten Optimierungen, sondern auch bei langfristigen strategischen Entscheidungen, etwa wenn es um Investitionen in neue Fördertechnik, Lagererweiterungen oder Automatisierungsprojekte geht. Unternehmen können auf der Basis belastbarer Daten entscheiden, wo sich Investitionen lohnen und wo bestehende Ressourcen effizienter genutzt werden können.

Für alles gewappnet

Mittelständische Unternehmen legen besonders großen Wert darauf, dass die Maßnahmen realistisch umsetzbar und wirtschaftlich sinnvoll sind. Dabei lautet das Ziel nicht, die Abläufe komplett umzukrempeln, sondern sie fließender und stabiler zu gestalten – und das ohne die Arbeit der Mitarbeitenden unnötig zu erschweren. Die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeitende die Veränderungen meist schnell akzeptieren, wenn sie den praktischen Nutzen spüren und von Anfang an mit einbezogen werden. Ein störungsfreier Materialfluss ist letztlich mehr als nur eine Frage der Effizienz. Er verbessert die Lieferzeiten, reduziert Fehler, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und verschafft Unternehmen einen messbaren Wettbewerbsvorteil. Wer die unsichtbaren Bremsen in seinen Prozessen beseitigt, kann mit den gleichen Ressourcen deutlich mehr leisten und ist besser auf Wachstum oder Auftragsspitzen vorbereitet.“

Weitere Informationen unter www.sysmat.de