I.
Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich im
Oktober das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe zum
siebten Mal in Folge verbessert. Zwar waren die befragten
Bauunternehmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage geringfügig
weniger zufrieden als im Vormonat. Die Geschäftsentwicklung
im kommenden halben Jahr schätzten sie hingegen
erneut günstiger ein. Der Umfragewert bezüglich der
Geschäftserwartungen lag auf dem höchsten Wert seit Beginn
der gesamtdeutschen Erhebung Anfang 1991. Die
Auslastung des Maschinenparks stieg geringfügig auf
74,9% und lag damit um 1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Von den Befragungsteilnehmern berichtete
ein Viertel über Behinderungen der Bautätigkeit. So klagten
jeweils 11% der Baufirmen über Auftrags- bzw. Arbeitskräftemangel
(Oktober 2015: 13% bzw. 7%). Der Auftragsbestand
blieb im Durchschnitt der Bausparten konstant bei
3,4 Monaten, im vergleichbaren Vorjahresmonat lag dieser
Wert bei 2,9 Monaten. Die Testergebnisse lassen erkennen,
dass die Preise etwas öfter angehoben werden konnten als
zuletzt. Für die nächsten Monate rechneten die Firmen zudem
mit weiteren Preiserhöhungsspielräumen. Die befragten
Unternehmen beabsichtigten nochmals etwas häufiger,
ihren Personalbestand in der nahen Zukunft zu erhöhen –
der entsprechende Umfragewert lag damit zum fünften Mal
in Folge auf einem bemerkenswert hohen Niveau. Der aktuelle
Oktoberwert ist der zweithöchste jemals gemessene
Saldowert hinsichtlich der Erwartungen zur zukünftigen
Entwicklung der Mitarbeiterzahl in der gesamtdeutschen
Erhebung. Lediglich im Dezember 2015 wurde ein höherer
Wert erreicht.
Nach den Ergebnissen der Sonderfrage im Oktober gaben
74% der befragten Unternehmen an, Überstunden geleistet
zu haben. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem
Jahr 2013 um vier und der Vorjahreswert sogar um
zehn Prozentpunkte übertroffen.
II.
Der Geschäftsklimaindikator für den Hochbau hat sich auf einen neuen Spitzenwert verbessert. Dabei wurde die aktuelle
Geschäftserwartung spartenübergreifend positiver bewertet.
In allen drei Teilsparten wurde ein Allzeithoch erreicht. Die Lagebeurteilung fiel sowohl im Wohnungsbau als auch im öffentlichen Hochbau günstiger aus. Im gewerblichen Hochbau waren die befragten Firmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage dagegen etwas weniger zufrieden.
Mehr als ein Fünftel der Testteilnehmer meldete Behinderungen bei der Bauproduktion. Mit einem Anteil von 9% war Auftragsmangel der Hauptgrund hierfür (Oktober 2015: 11%). Zudem gaben 7% der Firmen Arbeitskräftemangel als Ursache für die Beeinträchtigung an (Oktober 2015: 6%). Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten erhöhte sich auf 76,0% und lag damit klar über dem Vorjahreswert (73,6%). Die Auftragsbestände verharrten im öffentlichen Hochbau bei 3,2 Monaten und im gewerblichen Hochbau bei 3,8 Monaten. Im Wohnungsbau war hingegen ein minimaler Rückgang von 3,4 auf 3,3 Monate zu verzeichnen. Im Durchschnitt der Hochbausparten reichten die Auftragsreserven für 3,5 Produktionsmonate; vor Jahresfrist lag der Umfragewert bei 3,0 Monaten. Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise vermehrt angehoben werden. In den kommenden Monaten dürften sich nach Ansicht der Umfrageteilnehmer die Preiserhöhungsspielräume weiter vergrößern – insbesondere für Wohnungsbauvorhaben.
III.
Im Tiefbau übertraf der Geschäftsklimaindikator erneut den im Vormonat erzielten Rekordwert. Die Befragungsteilnehmer zeigten sich mit ihrer derzeitigen Geschäftslage etwas zufriedener als im September; diese Veränderung geht ausschließlich
auf die geringfügig günstigeren Lageurteile im Straßenbau zurück. Daneben hat der Optimismus bezüglich des Geschäftsverlaufs in den kommenden sechs Monaten im Oktober geringfügig zugenommen. Die Maschinen waren mit 74,0% ähnlich intensiv ausgelastet wie im Vormonat; der Vorjahreswert betrug 73,5%. Insgesamt berichteten 31% der Unternehmen über Behinderungen ihrer Bautätigkeit. Dabei klagten 17% über Arbeitskräftemangel und 13% über Auftragsmangel. Vor einem Jahr berichteten dagegen lediglich 9% der Umfrageteilnehmer über einen Mangel an Arbeitskräften. Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte im Straßenbau bei 2,9 Monaten und im sonstigen Tiefbau bei 3,5 Monaten. Im Durchschnitt der
Tiefbausparten lagen die Auftragsreserven mit 3,3 Monaten über dem Vorjahreswert (2,9 Monate). Den Testergebnissen zufolge konnten die Preise etwas seltener heraufgesetzt werden. Dies ist aber ausschließlich auf die Entwicklung im Straßenbau zurückzuführen. Für die nächsten Monate rechneten die Testteilnehmer mit geringfügig kleineren Preiserhöhungsspielräumen.