I.
Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests trübte sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Februar erneut ein. Die gegenwärtige Geschäftslage wurde geringfügig weniger günstig beurteilt. Zudem sank die Zuversicht hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Die Maschinenkapazitäten waren zu 76,1% ausgelastet. 71% der befragten Firmen meldeten Behinderungen bei der Bautätigkeit. Mehr als drei Fünftel nannte ungünstige Witterungseinflüsse als Ursache. Das ist der höchste Februarwert seit 2013 (77%). Im Jahr 2016 lag dieser Wert bei 43%. Auftragsmangel machte 15% der befragten Bauunternehmen zu schaffen (Februar 2016: 21%).
Im Durchschnitt der Bausparten stagnierte die Reichweite der Auftragsreserven bei 3,6 Monaten (Februar 2016: 2,9 Monate). Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise etwas häufiger angehoben werden als im Vormonat. Allerdings gingen die Testteilnehmer davon aus, dass in den kommenden drei Monaten die Preise geringfügig weniger häufig heraufgesetzt werden können. Für die nahe Zukunft erwarteten die befragten Firmen weiterhin eine Zunahme der Beschäftigtenzahl.
Im Februar wurden mehrere Sonderfragen gestellt. Die befragten Firmen gaben zum einen an, dass von ihrem Vorjahresumsatz durchschnittlich 24% auf Subunternehmerleistungen entfielen. Davon wurden 45% von Firmen des Bauhauptgewerbes und 22% von Ausbaufirmen erbracht. Für weitere 20% der weitervergebenen Arbeiten zeichneten sich Transportunternehmen verantwortlich. Die verbleibenden 13% gingen auf Unternehmen anderer Wirtschaftszweige zurück. Ausländische Subunternehmer erbrachten insgesamt 2% der weitergereichten Arbeiten. Ferner entfielen nach Firmenangaben rund 45% des Vorjahresumsatzes auf Baustellen im eigenen Stadt- oder Landkreis. 34% der Arbeiten wurden in anderen Landkreisen des eigenen Bundeslandes, 20% in anderen Bundesländern sowie 2% im Ausland durchgeführt.
II.
Im Hochbau ist der Geschäftsklimaindikator leicht gesunken. So wurde die momentane Geschäftslage geringfügig weniger günstig bewertet als im Vormonat. Dazu blickten die befragten Unternehmen etwas weniger optimistisch in die nahe Zukunft. Insbesondere im öffentlichen Hochbau sanken beide Umfragewerte. Die Auslastung der Gerätekapazitäten verringerte sich um einen Prozentpunkt auf 75,9%; vor einem Jahr betrugen sie 76,0%. Knapp zwei Drittel der Testteilnehmer meldeten Behinderungen bei der Ausführung ihrer Geschäftstätigkeit. 55% gaben ungünstige Witterungseinflüsse als Ursache dafür an (Februar 2016: 34%), wobei im Wohnungsbau etwas häufiger hiervon berichtet wurde. Über Auftragsmangel klagten 13% der Befragten.
Die Auftragsbestände verharrten bei 3,6 Produktionsmonaten (Februar 2016: 2,9 Monate). Die Auftragsreserven verlängerten sich geringfügig im öffentlichen Hochbau von 2,9 auf 3,0 Monate und im gewerblichen Hochbau von 3,9 auf 4,0 Monate. Im Wohnungsbau verkürzte sich hingegen die Reichweite der Auftragspolster leicht um 0,1 auf 3,4 Monate. Im Durchschnitt der Hochbausparten lagen die Auftragsbestände unverändert bei 3,6 Monaten und somit um 0,7 Monate über dem Vorjahresniveau. Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise etwas häufiger angehoben werden als zuletzt. In den nächsten Monaten dürfte es im Hochbau zudem öfter zu Preiserhöhungen kommen.
III.
Im Tiefbau ist der Geschäftsklimaindikator gesunken. Die Perspektiven bezüglich der kommenden sechs Monate wurden in beiden Teilsparten weniger zuversichtlich eingeschätzt. Besonders deutlich verringerte sich der Umfragewert im Straßenbau. Die Kapazitätsauslastung sank um 0,9 Prozentpunkte auf 73,9%; im Vorjahr war der Maschinenpark noch zu 76,0% in Verwendung gewesen. Knapp vier Fünftel der befragten Tiefbaufirmen berichteten über Behinderungen der Bautätigkeit; 72% nannten ungünstige Witterungseinflüsse (Februar 2016: 56%) und 18% eine unbefriedigende Auftragslage (Februar 2016: 26%). Behinderungen durch negative Witterungseinflüsse waren im Straßenbau (76%) häufiger anzutreffen als im sonstigen Tiefbau (69%). Die Auftragspolster vergrößerten sich im sonstigen Tiefbau von 3,7 auf 4,0 Monate und im Straßenbau geringfügig von 3,0 auf 3,1 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten reichten die Auftragsreserven für 3,7 Produktionsmonate; vor einem Jahr betrugen sie 2,8 Monate. Die Umfrageergebnisse weisen auf etwas höhere Preissteigerungen seitens der Tiefbaufirmen hin. Gleichwohl rechneten die befragten Firmen für die kommenden Monate mit geringeren Spielräumen für Preiserhöhungen.