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Dienstleistungen: Geschäftsklimaindikator gibt nach

ifo Konjunkturperspektiven 3/2017 – 44. Jahrgang

I.
Im Dienstleistungssektor verbesserte sich die Geschäftssituation erneut. Der entsprechende Saldenwert lag knapp 20 Punkte über seinem langjährigen Mittelwert. Ausgehend von dieser positiven Situation sahen die Unternehmen seltener weiteres Verbesserungspotenzial in den kommenden Monaten. Das Geschäftsklima kühlte sich infolgedessen erneut ab, ist aber weiterhin als günstig einzustufen. Die Befragungsteilnehmer zeigten sich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand, erwarteten jedoch nicht mehr ganz so häufig eine zunehmende Nachfrage. Die Personalplanungen blieben auf Expansion ausgerichtet, allerdings etwas weniger deutlich als in den Vormonaten.

II.
Im Bereich Landverkehr verbesserte sich das Geschäftsklima aufgrund einer günstigeren Geschäftslage. Die Aussichten wurden nahezu unverändert positiv bewertet. Die Auftragsbestände stellten die Firmen vielerorts zufrieden und für die kommenden Monate wurden in jedem zweiten Unternehmen steigende Umsätze erwartet. Die Preise dürften den Planungen zufolge angehoben werden. In der Güterbeförderung im Straßenverkehr gab der Klimaindikator auf hohem Niveau etwas nach. Leicht weniger günstig wurde die momentane Geschäftssituation eingestuft und die Geschäftserwartungen waren weniger stark von Optimismus geprägt. Die dazugehörigen Salden befanden sich jedoch weiterhin deutlich über ihren historischen Mittelwerten. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm zu und zwar so ausgeprägt wie zuletzt vor sechs Jahren. Im
Bereich Spedition und sonstige Verkehrsdienstleistungen (einschließlich Logistik) wurde die momentane Geschäftslage positiver eingestuft, jedoch blickten die Firmen nicht mehr ganz so optimistisch auf die Entwicklung in den kommenden Monaten. Der Klimaindikator gab nach. Die Preisplanungen blieben auch weiterhin auf Erhöhungen ausgerichtet. Im Grundstücks- und Wohnungswesen war erneut die Mehrheit der Unternehmen zufrieden mit der momentanen Situation. Der Klimaindikator verbesserte sich etwas und bestätigte die anhaltend gute Stimmung in der Branche. Es soll weiterhin zusätzliches Personal eingestellt werden. Die Preissetzungsplanungen für die kommenden Monate waren nicht mehr ganz so deutlich auf Erhöhungen ausgerichtet wie zuletzt. Nachdem sich die Geschäftssituation der Architekten so günstig wie noch nie in der seit 2005 laufenden Umfrage darstellte, keimten erste Zweifel daran auf, dass sich die Situation in den nächsten sechs Monaten weiter verbessern wird. Der Klimaindikator verharrte nahezu auf dem Vormonatswert. Es wurde kein Personalaufbau in der nahen Zukunft geplant. Im Bereich der Ingenieurbüros war die Mehrheit der Firmen zufrieden mit ihrer Geschäftslage, jedoch verloren die positiven Stimmen bezüglich der Perspektiven auch hier zunehmend an Gewicht. Der Klimaindikator gab etwas nach. Der Auftragsbestand wurde deutlich positiver bewertet als im langjährigen Mittel. Es soll nach wie vor zusätzliches Personal eingestellt werden. Im Bereich IT-Dienstleistungen verbesserte sich das Geschäftsklima. Bei einer merklich günstigeren Geschäftslage wurde im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten jedoch seltener Optimismus vermeldet. Der Auftragsbestand stellte die Befragungsteilnehmer zufrieden. Da in naher Zukunft mit weiter anziehender Nachfrage gerechnet wurde, planten die Unternehmen, auch in den nächsten Monaten ihren Personalbestand zu vergrößern. Das Geschäftsklima bei den Wirtschaftsprüfern, Rechtsund Steuerberatern verbesserte sich aufgrund optimistischerer Perspektiven. Die aktuelle Lage wurde hingegen etwas weniger günstig bewertet. In den kommenden Monaten soll vermehrt neues Personal eingestellt werden. Im Bereich der Unternehmens- und Public-Relations-Beratungen
gab der Klimaindikator deutlich nach. Ausschlaggebend hierfür war die seltener geäußerte Zuversicht bezüglich der Entwicklungen in den kommenden Monaten. Allerdings zeigten sich die Firmen vielerorts zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftssituation. Die Personalplanungen blieben auf Expansion ausgerichtet. In der Werbebranche fiel das Geschäftsklima erneut weniger positiv aus. Sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente gaben deutlich nach. Zunehmend wurde Unzufriedenheit über den aktuellen Auftragsbestand geäußert. Dennoch konnten die Firmen per Saldo, nachdem im Vormonat
noch das Gegenteil vermeldet wurde, ihren Personalbestand vergrößern. Dies sahen die Planungen für die kommenden Monate ebenfalls vor. Die Personaldienstleister blickten erstmals seit 2012 mit Pessimismus auf die kommenden Monate. Das Geschäftsklima fiel weniger günstig aus. Die Firmen waren in ihrer positiven Nachfrageerwartung etwas vorsichtiger, planten
dennoch, ihren Personalbestand zu vergrößern. Im Beherbergungsgewerbe verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator. Beide Teilkomponenten fielen günstiger aus. Unzufriedenheit über den Auftragsbestand war per Saldo nicht mehr zu vernehmen. Für die kommenden Monate rechneten die Befragungsteilnehmer mit einer expansiven Nachfrageentwicklung. In der Gastronomie gab der Klimaindikator aufgrund einer weniger günstigen Geschäftslage nach. Die Perspektiven blieben jedoch positiv. Die Beschäftigtenzahl soll den Planungen zufolge nicht mehr ganz so häufig verkleinert werden. Im Bereich des Mobilien-Leasings kühlte sich das Geschäftsklima wieder ab. Die Geschäftslage war merklich weniger günstig und auch die Erwartungen waren weniger stark von Optimismus geprägt. Da jedoch mit zunehmender Nachfrage gerechnet wurde, soll weiteres Personal eingestellt werden.