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Dienstleistungen: Geschäftsklimaindikator gibt weiter nach

ifo Konjunkturperspektiven 04 / 2017 44. Jahrgang

I.
Im Dienstleistungssektor blickten die Befragungsteilnehmer geringfügig seltener mit Optimismus auf die kommenden Monate.
Mit ihrer Geschäftssituation zeigten sie sich nicht mehr ganz so zufrieden wie zuletzt. Der Klimaindikator setzte seine rückläufige Entwicklung fort, befand sich jedoch weiterhin merklich über dem langfristigen Mittelwert. Vielerorts zeigten sich die befragten Firmen mit ihrem Auftragsbestand zufrieden. Die Personalplanungen wurden expansiver ausgerichtet, mehr als jedes vierte Unternehmen berichtete von einer Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel.

II.
Im Bereich Landverkehr stellte sich die momentane Geschäftssituation äußerst positiv dar und bezüglich der Entwicklungen in den kommenden sechs Monaten zeigten sich die Befragungsteilnehmer deutlich zuversichtlicher. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Nachfrage spürbar zu und die Nachfrageerwartungen waren häufig von Optimismus geprägt. Die Preise sollen den Angaben zufolge angehoben werden. Die Antworten der Teilnehmer des Bereichs Güterbeförderung im Straßenverkehr zeichneten ein ähnliches Stimmungsbild.
Allerdings sahen die Firmen hier etwas seltener als zuletzt Spielräume für Preiserhöhungen. Alle Firmen, die angegeben haben, dass ihre Geschäftstätigkeit behindert wurde, meldeten auch Fachkräftemangel (59%). Im Bereich der Speditionen und sonstigen Verkehrsdienstleistungen (einschließlich Logistik) verbesserte sich das Geschäftsklima ebenfalls. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Aussichten fielen günstiger aus. Die Nachfrage nahm im Vergleich zum Vormonat aber auch im Vergleich zum Vorjahr spürbar zu.
Im Grundstücks- und Wohnungswesen ü berwogen d ie optimistischen Stimmen bezüglich des zukünftigen Geschäftsverlaufs nur noch etwas. Mit der aktuellen Situation waren die Firmen jedoch nach wie vor zufrieden. Der Klimaindikator gab zwar leicht nach, befand sich jedoch weit über seinem langjährigen Mittelwert.
Es soll vermehrt zusätzliches Personal eingestellt werden. Im Bereich der Architekturbüros konnte die äußerst günstige Geschäftssituation des Vormonats nicht bestätigt werden. Bei den Geschäftserwartungen hielten sich positive und negative Antworten in etwa die Waage. Dennoch waren die Firmen häufiger zufrieden mit ihrem Auftragsbestand. Der Personalbestand soll wieder vermehrt vergrößert werden. Im Bereich der Ingenieurbüros kam es nur zu einer geringfügigen Verschlechterung des Geschäftsklimas.
Auch die Urteile zur aktuellen Geschäftslage und den Aussichten blieben nahezu konstant. Dabei beurteilte die Mehrheit der Unternehmen ihre Geschäftssituation positiv. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand blieb nach wie vor stark ausgeprägt. Fachkräftemangel behinderte jedoch vielerorts die Geschäftstätigkeit (38%).

Im Bereich IT-Dienstleistungen verbesserte sich das Geschäftsklima aufgrund günstigerer Perspektiven. Die Beurteilung der momentanen Situation verharrte hingegen unverändert auf dem im Vormonat erreichten hohen Niveau. Die Nachfrage ist häufig gestiegen und wird diese Entwicklung, den Erwartungen zufolge, auch in Zukunft fortsetzen. Die Firmen legten ihre Personalplanungen deutlich expansiver aus als zuletzt. Mehr als jedes zweite Unternehmen plante Neueinstellungen, jedoch sahen 37% der Teilnehmer eine Behinderung der Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel.
Das Geschäftsklima bei den Wirtschaftsprüfern, Rechts- und Steuerberatern verbesserte sich erneut. Für diese Entwicklung
waren sowohl die Lage- als auch die Erwartungskomponente verantwortlich.
In Erwartung steigender Umsätze hielten die Firmen an den geplanten Personalaufstockungen fest. Die Preise für die angebotenen Dienstleistungen sollen nach wie vor angehoben werden.
Im Bereich der Unternehmens- und Public-Relations-Beratungen erholte sich der Klimaindikator nach dem Rückgang im Vormonat wieder und erreichte exakt den Wert vom Februar. Zwar waren die Firmen nicht mehr ganz so zufrieden mit ihrer aktuellen Situation, jedoch blickten sie mit gestiegener Zuversicht auf die Entwicklungen der kommenden Monate. Trotz erwarteter Nachfragesteigerung wurden die Personalplanungen etwas vorsichtiger ausgelegt, so dass der entsprechende Saldenwert seinen langfristigen Mittelwert unterschritt.
Die Personaldienstleister blickten erneut mit Pessimismus auf die Entwicklungen in den kommenden Monaten. Da sie nun auch nicht mehr ganz so häufig mit ihrer Geschäftssituation zufrieden waren, gab der Klimaindikator nach. Deutlich unterdurchschnittlich fielen die Personalaufstockungspläne aus. Nur 24% der Unternehmen sahen keine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit. Mehr als die Hälfte der Firmen gab Fachkräftemangel an.
Im Beherbergungsgewerbe gab der Geschäftsklimaindikator nach. Zwar wurde die aktuelle Situation günstiger bewertet, jedoch gleichzeitig seltener eine weitere Verbesserung in naher Zukunft erwartet. Der Auftragsbestand war zufriedenstellend und die Nachfrageerwartungen verblieben weit im positiven Bereich. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal (63%) wurde seltener eine Behinderung der Geschäftstätigkeit angegeben (48%). In der Gastronomie fielen sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen günstiger aus. Der Klimaindikator stieg auf den höchsten Wert seit August vergangenen Jahres. Wie bereits in den vorangegangenen drei Monaten planten die Gastronomen, ihren Personalbestand zu verkleinern. Vielerorts sollen die Preise angehoben werden.