I.
Der Geschäftsklimaindikator für den Einzelhandel ist im Mai nach dem Rückgang im Vormonat wieder deutlich gestiegen.
Die Testteilnehmer waren sehr zufrieden mit ihrer momentanen Lage. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich aufgehellt. Da die Lagerbestände nicht mehr so oft als zu groß eingestuft wurden, planten die Händler, ihre Ordertätigkeit weniger restriktiv zu gestalten. Die Firmen beabsichtigten, die Mitarbeiterzahl moderat zu erhöhen.
II.
Im Gebrauchsgüterbereich ist der Klimaindikator, getrieben von der regen Nachfrage, merklich gestiegen. Die befragten Firmen beurteilten ihre aktuelle Situation günstiger, in Bezug auf die Aussichten für die kommenden Monate zeigten sie sich sichtlich weniger pessimistisch. Die Beschäftigtenzahl soll vergrößert werden. Auch im Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat verbesserte sich das Geschäftsklima. Die Testteilnehmer beurteilten ihre momentane Situation angesichts der guten Umsatzentwicklung günstiger als im Vormonat, allerdings fielen ihre Urteile zu den Geschäftsperspektiven weniger zuversichtlich aus. Den Testergebnissen zufolge sollen die Verkaufspreise weiter steigen.
Im Bereich Metallwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf erhöhte sich der Klimaindikator ebenfalls. Maßgeblich hierfür waren die deutlich günstiger bewertete aktuelle Lage und die erhöhte Zuversicht bei den Erwartungen. Die Unternehmen sahen erweiterte Spielräume, die Verkaufspreise anzuheben.
Zudem wurde geplant, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Im Elektroeinzelhandel zeigten sich die Firmen aus dem Teilbereich weiße Ware zwar deutlich zufriedener mit der derzeitigen Geschäftssituation als in den vergangenen Monaten, sie schätzten aber die Perspektiven wesentlich ungünstiger ein.
In der Sparte Unterhaltungselektronik fielen die Urteile zur momentanen Geschäftslage nahezu unverändert negativ aus. Die Verkaufspreise haben im Mai erneut nachgegeben, für die kommenden Monate ist den Testergebnissen zufolge mit weiteren Preissenkungen zu rechnen. Sowohl die Mitarbeiterzahl als auch die Bestellvolumina sollen verkleinert werden. Angesichts der bevorstehenden Fußball-EM blickten die Einzelhändler jedoch zuversichtlicher den kommenden Monaten entgegen. Aufgrund der erneut eingetrübten Aussichten ist im Einzelhandel mit Computern, Hard- und Software der Klimaindikator weiter gesunken und befand sich damit zum ersten Mal seit September 2015 wieder im negativen Bereich. Da die Umsätze aber die Vorjahresergebnisse überstiegen haben, fielen die Urteile zur Geschäftslage etwas günstiger aus. Die Firmen wollten sich stärker bei der Ordervergabe zurückhalten. Der Personalaufbau kam zum Stillstand.
Im Bereich Uhren, Schmuck und Edelmetallwaren ist der Klimaindikator weiter gestiegen, blieb aber immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt. Die gegenwärtige Situation wurde etwas weniger negativ bewertet, auch hat der Pessimismus bezüglich der Aussichten nachgelassen. Der Anstieg der Verkaufspreise setzte sich fort.
III.
Im Verbrauchsgüterbereich hellte sich das Geschäftsklima merklich auf. Angesichts einer spürbaren Umsatzsteigerung stuften mehr Einzelhändler ihre momentane Geschäftslage als günstig ein. Auch hat sich die Skepsis bei den Geschäftserwartungen deutlich abgeschwächt. Trotzdem beinhalteten sowohl die Order- als auch die Personalpläne Kürzungen. Im Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung wurde die aktuelle Geschäftslage deutlich weniger ungünstig beurteilt. Der zukünftige Geschäftsverlauf wurde ebenfalls weniger negativ eingeschätzt. Angesichts zu großer Lagerbestände wurden die Orderpläne dennoch weiter nach unten korrigiert. Die Unternehmen planten öfter, die Mitarbeiterzahl zu verringern. Im Schuheinzelhandel verbesserte sich die Geschäftslage, sie kann bei weitem aber noch nicht als zufriedenstellend bezeichnet werden. Der Firmen ist es gelungen, die Lagerüberhänge teilweise abzubauen, was allerdings mit Preiszugeständnissen verbunden war. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde erneut ein Umsatzminus registriert. Die Erwartungen waren weniger pessimistisch. Das Geschäftsklima im Bereich Sport- und Campingartikel kühlte sich erheblich ab.
Sowohl die momentane Lage als auch die Erwartungen wurden weniger günstig beurteilt. Trotz verringerter Lagerbestände planten die Firmen, ihre Ordertätigkeit weniger expansiv zu gestalten. Zudem beabsichtigten sie, neue Mitarbeiter weniger häufig einzustellen. Im Einzelhandel mit Schreib- und Papierwaren, Schul- und Büroartikeln wurde die Geschäftslage zum ersten Mal seit Oktober vergangenen Jahres wieder ungünstig bewertet, obwohl die erzielten Umsätze weit über dem langjährigen Durchschnitt lagen. Die Erwartungen wurden weniger optimistisch eingeschätzt. Angesichts überhöhter Lagerbestände kehrten die Firmen zu ihrer restriktiven Orderpolitik zurück. Die Preise sollen tendenziell weiter steigen.
IV.
Im Kfz-Einzelhandel ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Einer etwas zurückhaltenden Bewertung der aktuellen Lage standen weniger skeptische Geschäftserwartungen gegenüber.
Die Unternehmen gingen jedoch weiterhin von sinkenden Verkaufspreisen aus. Anders als in den Vormonaten wurde mit einem Personalaufbau gerechnet. Im Neuwagengeschäft setzten die Firmen deutlich mehr um als im Vorjahresmonat.
Der Pessimismus hinsichtlich des zukünftigen Geschäftsverlaufs ging merklich zurück. Demzufolge hellte sich das Geschäftsklima auf. Die Firmen planten eine leichte Aufstockung der Mitarbeiterzahl. Im Gebrauchtwagenhandel überwogen bei der Beurteilung der aktuellen Lage nun wieder die positiven Meldungen, darüber hinaus waren die Befragungsteilnehmer bei den Einschätzungen der Geschäftsperspektiven weniger kritisch. Im Bereich Kraftwagenteile und -zubehör waren die Händler angesichts der guten Umsatzentwicklung zufriedener mit der derzeitigen Lage, in den Geschäftserwartungen drückte sich hingegen verstärkte Skepsis aus.
V.
Im Nahrungs- und Genussmitteleinzelhandel verbesserte sich die sehr gute Geschäftslage weiter. Die vergleichbaren Jahresumsätze wurden übertroffen, der Lagerdruck ließ weiter nach. Die Bestellpläne sollen daher vielerorts expansiv ausgerichtet werden. Zudem beabsichtigten die Firmen häufiger, die Mitarbeiterzahlen zu erhöhen. Bei den Geschäftserwartungen waren die Firmen jedoch nur noch verhalten optimistisch. Sie planten, den Beschäftigungsaufbau forciert fortzusetzen.