I.
Der Geschäftsklimaindikator für den Einzelhandel ist im August stark gesunken und hat damit einen Jahrestiefstand erreicht. Dies war insbesondere auf die pessimistischen Meldungen aus dem Nahrungs- und Genussmittelbereich zurückzuführen. Die Befragungsteilnehmer waren deutlich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Situation und äußerten sich in Bezug auf den zukünftigen Geschäftsverlauf sehr skeptisch. Die Verkaufspreise sollen dennoch häufiger angehoben werden. Die Firmen planten, weiterhin die Mitarbeiterzahl moderat zu vergrößern.
II.
Im Gebrauchsgüterbereich verschlechterte sich das Geschäftsklima spürbar. Maßgeblich hierfür war die deutlich weniger günstig beurteilte momentane Geschäftslage. Die negativen Meldungen zu den Geschäftsperspektiven sind dagegen leicht zurückgegangen. Die Firmen gaben an, die Beschäftigtenzahlen reduzieren zu wollen. Im Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat ist der Geschäftsklimaindikator dagegen gestiegen. Der weniger positiv bewerteten Geschäftslage stand ein sichtbar gewachsener Optimismus bezüglich des zukünftigen Geschäftsverlaufs gegenüber. Den Testergebnissen zufolge sollen die Verkaufspreise vielerorts angehoben werden. Die Personalplanungen beinhalteten jedoch nach wie vor eine Reduzierung des Personalbestandes. Im Bereich Metallwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf stieg der Klimaindikator ebenfalls. Zwar wurde zum ersten Mal seit April 2015 die momentane Geschäftslage wieder als »schlecht« bezeichnet, die Dominanz der optimistischen Meldungen bezüglich der Geschäftsaussichten nahm aber merklich zu. Preisanhebungen waren häufiger vorgesehen. Im Elektroeinzelhandel für den Teilbereich weiße Ware beurteilten die Händler
ihre derzeitige Situation deutlich weniger positiv, und auch hinsichtlich der Erwartungen ließ der Optimismus nach. Die Planungen der Unternehmen beinhalteten kleinere Ordermengen und eine Verringerung der Mitarbeiterzahlen. In der Sparte Unterhaltungselektronik waren die Einzelhändler angesichts einer dynamischen Nachfrage dagegen äußerst zufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf. Die Geschäftserwartungen fielen weniger pessimistisch aus, obwohl die Firmen sich zu Preiszugeständnissen gezwungen sahen. Der Beschäftigungsabbau setzte sich wieder intensiv fort. Im Einzelhandel mit Computern, Hard- und Software ist der Geschäftsklimaindikator nach dem Rückgang im Vormonat wieder gestiegen. Die Geschäftslage verbesserte sich trotz gestiegener Lagerbestände, die sich in den restriktiven Bestellplänen widerspiegelten. Hinsichtlich der Perspektiven für das kommende halbe Jahr zeigten sich die Firmen weniger pessimistisch. Im Bereich Uhren, Schmuck und Edelmetallwaren trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten wurden deutlich negativer bewertet. Preisanhebungen waren weniger häufig vorgesehen.
III.
Im Verbrauchsgüterbereich ist der Geschäftsklimaindikator geringfügig gestiegen, da sich die Befragungsteilnehmer weniger pessimistisch bezüglich der Geschäftsperspektiven äußerten. Angesichts einer rückläufigen Umsatzentwicklung waren sie aber nicht mehr ganz so zufrieden mit ihrer momentanen Situation als noch in den vergangenen drei Monaten. Trotz leicht reduzierter Lagerüberhänge soll die Bestelltätigkeit stärker eingeschränkt werden. Die Personalpläne beinhalteten weitere Kürzungen. Der Klimaindikator für den Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung ist nahezu unverändert geblieben. Da die erzielten Umsätze weit unter dem Vorjahresergebnis lagen, wurde die Geschäftslage ungünstiger bewertet. Für die kommenden Monate zeigten sich die Einzelhändler etwas weniger pessimistisch als noch im Vormonat. Mehr Unternehmen planten, die Mitarbeiterzahl zu verkleinern und die Bestellmenge stark zu reduzieren. Im Schuheinzelhandel ist der Klimaindikator kräftig gestiegen. Die Anzahl der negativen Meldungen zur aktuellen Geschäftslage ist per Saldo deutlich zurückgegangen, und bezüglich der Geschäftsaussichten war nur noch eine leichte Skepsis zu spüren. Die Verkaufspreise sollen gesenkt werden. Im Bereich Sport- und Campingartikel wurde die ausgesprochen gute Geschäftslage angesichts einer stagnierenden Nachfrage etwas weniger günstig bewertet, und der Optimismus bei den Einschätzungen des zukünftigen Geschäftsverlaufs ließ deutlich nach. Die Verkaufspreise dürften steigen, die Personalpläne bleiben unverändert expansiv. Im Einzelhandel mit Schreib- und Papierwaren, Schul- und Büroartikeln berichteten die Testteilnehmer von einer ungünstigen Geschäftslage. Darüber hinaus wurden auch die optimistischen Erwartungen deutlich zurückgenommen. Die Verkaufspreise
dürften per Saldo weiter steigen, wenn auch nicht so häufig wie zuvor.
IV.
Im Kfz-Einzelhandel ist der Geschäftsklimaindikator im August erheblich gesunken. Die Unternehmen zeigten sich angesichts der verfehlten Vorjahresumsätze mit ihrer aktuellen Geschäftslage wesentlich weniger zufrieden. Auch die Aussichten für die kommenden Monate wurden negativer beurteilt. Die Tendenz zu Preissenkungen setzte sich fort.
Im Neuwagengeschäft verschlechterte sich das Geschäftsklima abermals. Die Firmen bewerteten ihre aktuelle Lage nur noch knapp als befriedigend und blickten weiterhin mit Sorge den kommenden Monaten entgegen. Der Druck auf die Verkaufspreise dürfte sich verstärken. Im Einzelhandel mit Gebrauchtwagen fiel der Klimaindikator wieder in den negativen Bereich. Die Autohändler waren kaum noch zufrieden mit der aktuellen Situation und schätzten ihre Aussichten für das kommende halbe Jahr mit deutlich größerem Pessimismus ein. Sie sahen sich zur Preiszugeständnissen gezwungen. Im Bereich Kraftwagenteile und -Zubehör hat sich die Geschäftslage nach der sprunghaften Verbesserung im Juli wieder verschlechtert. Sie wurde aber nach wie vor überwiegend positiv bewertet. Hinsichtlich der Aussichten waren die Befragungsteilnehmer deutlich weniger optimistisch.
V.
Im Nahrungs- und Genussmitteleinzelhandel wurde die momentane Geschäftslage deutlich weniger günstig als in den vergangenen Monaten bewertet. Auch ist der Optimismus bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung in Skepsis umgeschlagen. Trotzdem blieben sowohl die Order- als auch die Personalpläne expansiv ausgerichtet. Die Preise dürften häufiger angehoben werden.