I.
Das Geschäftsklima des Großhandels hat sich im September wieder verbessert. Beide Teilkomponenten zogen an, wobei besonders die Geschäftserwartungen der teilnehmenden Firmen wieder positiver waren als im August. Die Großhändler berichteten von deutlich gestiegenen Umsätzen gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Lagerdruck ließ nach, und die restriktive Orderpolitik des Vormonats wich einem wieder positiven Saldenwert bei den Bestellerwartungen. Der Rückgang der Verkaufspreise konnte per Saldo gestoppt werden, und die Händler planten, die Preise anzuheben.
II.
Im Produktionsverbindungshandel verbesserte sich das Geschäftsklima, was ausschließlich auf die gestiegene Zuversicht für die kommenden Monate zurückzuführen war. Im Großhandel mit Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlhalbzeug setzte sich der Anstieg des Klimaindikators fort. Trotz der – im Vormonat bereits antizipierten – gesunkenen Verkaufspreise zeigten sich die befragten Händler äußerst erfreut über ihre aktuelle Geschäftslage – ähnliche Werte wurden zuletzt im Frühjahr 2011 gemeldet –, und auch die Zukunftsaussichten gewannen weiter an Fahrt. Bei ausverkauftem Warenbestand dürften die Bestellmengen wieder häufiger angehoben werden. Die Händler erwarteten zudem wieder etwas Spielraum bei der Preisgestaltung. Im Großhandel mit NE-Metallen und NE-Metallhalbzeug verbesserte sich das Geschäftsklima merklich, vor allem da die Händler eine weniger ungünstigere Geschäftsentwicklung erwarteten. Die Beschäftigtenzahl dürfte zwar weiter zurückgehen, jedoch weniger häufig als in den vorangegangen Monaten des Jahres.
Im Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör stieg der Klimaindikator an, insbesondere da sich die befragten Teilnehmer mit der aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden zeigten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz – zuletzt per Saldo im negativen Bereich – wieder merklich an. Die Beschäftigtenzahl dürfte weiter steigen, wenn auch etwas weniger häufig als zuletzt. Äußerst positive Meldungen kamen aus dem Bereich Chemiegroßhandel:
Der Klimaindikator stieg an, da beide Teilindikatoren nach oben schnellten. Bei geräumten Lagern zeigten sich die Firmen
wieder in bester Orderlaune und rechneten mit guten Chancen, die Preise heraufsetzen zu können. In den baunahen
Großhandelssparten verbesserte sich das Geschäftsklima.
Im Bereich Elektrogroßhandel zeigten sich die Händler äußerst zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage, und auch der Optimismus für die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten gewann wieder an Fahrt. Bei geräumten Lagern waren die Orderpläne wieder expansiv ausgerichtet.
Auch die Mitarbeiterzahl dürfte steigen. Im Großhandel mit Holz, Baustoffen, Anstrichmitteln und Sanitärkeramik stiegen beide Teilindikatoren des Geschäftsklimas – die zuletzt gefallen waren – wieder sichtlich an. Die Großhändler konnten höhere Verkaufspreise erzielen, und der Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat zeigte eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung.
Auch im Bereich Großhandel mit Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung berichteten die Händler von einer deutlichen Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat, sie blickten jedoch weniger häufig mit Zuversicht auf die kommenden Monate. Die Bestellpläne sind vermutlich daher für die kommenden Monate weiter restriktiv ausgerichtet, jedoch hat die Zurückhaltung im Vergleich zu den Vormonaten deutlich nachgelassen.
III.
Das Geschäftslima im Konsumgüterbereich verbesserte sich nach dem Rückgang im Vormonat wieder, beide Teilindikatoren stiegen an, und der Erwartungswert kletterte per Saldo in den positiven Bereich.
Auch im Gebrauchsgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima wieder. Im Großhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten, Lampen und Leuchten sank der Klimaindikator jedoch erneut, denn die aktuelle Geschäftslage verschlechterte sich zum zweiten Mal in Folge. Dennoch berichteten die Händler von einer äußerst positiven Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat und planten, sowohl die Bestellmengen auszuweiten als auch die Mitarbeiterzahl zu vergrößern. Nach dem starken Rückgang des Klimaindikators im Bereich Großhandel mit Unterhaltungselektronik zeigten sich die Händler wieder deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, und der Saldowert stieg wieder deutlich in den positiven Bereich. Auch bei den Zukunftsaussichten häuften sich wieder die positiven Stimmen.
Nach der restriktiven Personalpolitik der vergangenen Monate dürfte die Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten per Saldo stabil bleiben. Die Großhändler im Bereich Haushaltswaren, Glaswaren und keramische Erzeugnisse berichteten mehrheitlich von einer ausgezeichneten Geschäftsentwicklung und zeigten sich gleichzeitig äußerst optimistisch hinsichtlich der kommenden Monate, so dass der Geschäftsklimaindikator stieg. Die Bestell- und Personalpläne sind nach oben ausgerichtet.
Im Verbrauchsgüterbereich waren die befragten Großhändler wieder optimistischer als im Vormonat. Die Firmen im Großhandel mit kosmetischen Erzeugnissen und Körperpflegemitteln zeigten sich höchst zufrieden mit der aktuellen
Geschäftslage und erwarteten eine äußerst positive Geschäftsentwicklung. Ein Viertel der befragten Firmen berichtete von zu geringem Lagerbestand, über die Hälfte plante, die Bestellmengen anzuheben. Die Verkaufspreise dürften in den kommenden Monaten steigen. Im Bereich pharmazeutische, medizinische und orthopädische Erzeugnisse stieg der Klimaindikator wieder, insbesondere da sich die aktuelle Geschäftslage deutlich verbesserte. Für die kommenden Monate ist wieder mit reger Bestelltätigkeit zu rechnen. Der allgemeine Optimismus im Großhandel übertrug sich nicht auf den Bereich Bekleidung: Das Geschäftsklima verschlechterte sich, da sich insbesondere die Geschäftsaussichten verdüsterten. Bei starkem Lagerüberhang
(knapp ein Drittel berichtete von zu hohen Warenbeständen) planten die Händler, die Bestellmengen in den kommenden Monaten erneut zu reduzieren, auch die Mitarbeiterzahl dürfte zurückgehen.
Im Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln hellte sich das Geschäftsklima wieder auf, da insbesondere die aktuelle Geschäftslage häufiger positiv bewertet wurde. Auch mit dem Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Firmen mehrheitlich zufrieden. Bei den Zukunftsaussichten zeigte sich ein Anstieg der optimistischen Einschätzungen.
Bei geräumten Lagern planten die Firmen, die Bestellungen wieder häufiger auszuweiten, auch die Mitarbeiterzahl dürfte häufiger zunehmen. Die befragten Händler erwarteten auch für die kommenden Monate Preisanhebungsspielräume, allerdings weniger häufig als im Vormonat.