I.
Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima erneut verbessert. Die Einschätzung zur aktuellen Lage erreichte das höchste Niveau seit 1991. Auch mit der Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigten sich die Großhändler im April erfreut. Etwas weniger Unternehmen als im März erwarteten hingegen, dass sich die Lage in den kommenden Monaten noch weiter verbessert. Die Planungen für die Ordervergabe wurden weniger häufig als im Vormonat ausgeweitet, hielten sich jedoch deutlich über dem langfristigen Mittelwert.
II.
Im Produktionsverbindungshandel ist der Geschäftsklimaindikator aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung gestiegen.
Im Großhandel mit Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlhalbzeug berichteten die Befragten mehrheitlich von einer ausgezeichneten Umsatzentwicklung.
Da sie jedoch angesichts der hervorragenden Lage für die kommenden Monate wenig Spielraum für eine weitere Verbesserung erwarteten, sank der Geschäftsklimaindikator auf hohem Niveau. Verkaufspreissteigerungen wurden deutlich weniger häufig antizipiert. Im Bereich NE-Metalle und NE-Metallhalbzeug stieg der Geschäftsklimaindikator angesichts der sehr günstigen Geschäftsentwicklung.
Jedoch wurde auch hier der nahen Zukunft weniger optimistisch entgegengeblickt. Im Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör stieg der Klimaindikator auf den höchsten Wert seit sechs Jahren. Beide Teilindikatoren zogen merklich an. Die Bestellpläne und die Personalpolitik waren weiterhin auf Expansion ausgerichtet. Im Chemiegroßhandel zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Bestellungen sollen in den kommenden drei Monaten nach oben korrigiert werden, auch wurde weiterhin mit guten Preisgestaltungsmöglichkeiten gerechnet.
In den baunahen Großhandelssparten stieg der Geschäftsklimaindikator.
Im Elektrogroßhandel berichteten die Befragten mehrheitlich von einer sehr guten Umsatzentwicklung. Da die Händler nicht davon ausgingen, dieses Ergebnis weiter steigern zu können, sank der Saldo der Geschäftsaussichten. Dennoch wurde mit einer Ausweitung des Personalbestands geplant. Im Großhandel mit Holz, Baustoffen, Anstrichmitteln und Sanitärkeramik hat sich das Geschäftsklima sichtlich verbessert, insbesondere aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung. Die Verkaufspreise konnten deutlich häufiger angehoben werden und auch für die kommenden Monate wird mit Preissteigerungen gerechnet. Im Bereich Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung hat sich das Geschäftsklima – getrieben von der guten Geschäftsentwicklung – sichtlich verbessert. Die Verkaufspreise konnten im vergangenen Monat angehoben werden und die Befragten erwarteten auch für die nahe Zukunft Preissteigerungen. Bei gut gefüllten Lagern waren die Bestellpläne jedoch weiterhin zurückhaltend ausgerichtet.
III.
Im Gebrauchsgüterbereich hat sich das Geschäftsklima aufgrund der sehr guten Geschäftslage verbessert. Die Geschäftsaussichten hielten sich auf nahezu gleichem Niveau und blieben damit deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Im Großhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten, Lampen und Leuchten berichteten die Befragten von einer sprunghaften Verbesserung der Geschäftsentwicklung.
Auch für das kommende halbe Jahr wird mit einer sehr günstigen Nachfrageentwicklung gerechnet. Die Bestellmenge und die Mitarbeiterzahl sollen ausgeweitet werden, auch die Verkaufspreise dürften weiter steigen. Im Bereich Unterhaltungselektronik sank der Klimaindikator. Zwar berichteten die befragten Großhändler mehrheitlich von einer sehr guten Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr, jedoch wird für die kommenden Monate wenig Spielraum für weitere Verbesserungen gesehen. Bei nahezu geräumten Lagerbeständen waren die Bestellpläne nach oben ausgerichtet. Im Großhandel mit Haushaltswaren, Glaswaren und keramischen Erzeugnissen hat sich das bereits sehr gute Geschäftsklima erneut merklich verbessert. Insbesondere die Geschäftserwartungen stiegen.
Die Planungen für die Ordervergabe waren weiterhin expansiv ausgerichtet, wenn auch weniger häufig als im Vormonat. Auch die Mitarbeiterzahl dürfte steigen.
Im Verbrauchsgüterbereich verschlechterte sich das Geschäftsklima, beide Teilindikatoren wurden weniger günstig bewertet als zuletzt. Dagegen stieg der Klimaindikator im Bereich Großhandel mit kosmetischen Erzeugnissen und Körperpflegemitteln.
Die Verkaufspreise konnten im aktuellen Befragungszeitraum angehoben werden und auch für die kommenden Monate wurde mit weiteren Preisspielräumen gerechnet. Die Personalpolitik war deutlich auf Expansion ausgerichtet. Im Bereich pharmazeutische, medizinische und orthopädische Erzeugnisse sanken beide Teilindikatoren und damit der Geschäftsklimaindikator. Die Werte hielten sich jedoch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
Im Bekleidungsgroßhandel hellte das Geschäftsklima sichtlich auf. Die aktuelle Lage wurde – nach dem Rückgang im Vormonat – äußerst günstig bewertet und auch bei den Geschäftsaussichten keimte wieder Hoffnung auf: Der Saldo erreichte nach sieben Monaten wieder ein positives Vorzeichen. Damit einhergehend waren die Bestellpläne – nach zehn Monaten Zurückhaltung – wieder expansiv ausgerichtet.
Im Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln hat sich das Geschäftsklima verbessert, beide Teilindikatoren stiegen. Der Lagerbestand verringerte sich und die Bestellungen dürften, bei weiterhin steigenden Verkaufspreisen, zunehmen. Die Personalpolitik war dagegen das erste Mal seit zwei Jahren von Zurückhaltung geprägt, der Saldo rutschte minimal in den negativen Bereich.