I.
Der Geschäftsklimaindikator des Großhandels ist nach dem Rückgang im Vormonat wieder gestiegen. Die befragten Händler waren mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener als zuletzt und blickten der zukünftigen Entwicklung wieder optimistischer entgegen. Zum ersten Mal seit November 2015 stiegen die Verkaufspreise per Saldo wieder und die Händler gingen häufiger von Preiserhöhungsspielräumen aus. Die Beschäftigtenzahl dürfte nur noch vereinzelt steigen.
II.
Im Produktionsverbindungshandel ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Nachdem sich die Verkaufspreise in den neun vergangenen Monaten rückläufig entwickelt hatten, wurde im Mai erstmals wieder ein positiver Saldowert erreicht. Gleichzeitig sahen sich die befragten Händler wieder häufiger in der Lage, die Preise auch in den nächsten Monaten anzuheben. Von den Großhändlern im Bereich Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlhalbzeug kamen vermehrt positive Meldungen. Bereits im Vormonat kletterte der Geschäftsklimaindikator nach einer ausgedehnten Negativphase wieder in den positiven Bereich, nun stieg er weiter sprunghaft an. Die im Vormonat bereits antizipierte Anhebung der Verkaufspreise konnte im Mai – nach über zwei Jahren Preisrückgang – mehrheitlich durchgesetzt werden.
Der Trend dürfte den Befragungsergebnissen zufolge in den nächsten Monaten anhalten. Das Geschäftsklima im Bereich NE-Metalle und NE-Metallhalbzeug verbesserte sich zum vierten Mal in Folge, blieb aber weiter im negativen Bereich.
Die Lagerüberhänge reduzierten sich und die Händler planten, ihre Bestellungen weniger restriktiv zu halten als zuletzt.
Die Beschäftigtenzahl dürfte weiter reduziert werden. Im Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör verschlechterte sich das Geschäftsklima, hielt sich jedoch deutlich über dem langjährigen Mittelwert. Die Händler sahen im Mai kaum noch Preisanhebungsspielräume, gleichzeitig stieg der Lagerbestand. Bei eingetrübten Geschäftsaussichten dürften Bestellungen weniger häufig getätigt werden als zuletzt. Im Chemiegroßhandel stieg der Geschäftsklimaindikator erneut sprunghaft an, da vor allem die aktuelle Geschäftslage äußerst positiv beurteilt wurde. Angesichts geräumter Lagerbestände dürften die Bestellvolumina häufiger heraufgesetzt werden. Die Anzahl der Beschäftigten dürfte hingegen kaum steigen.
Auch in den baunahen Großhandelssparten verbesserte sich das Geschäftsklima. Im Elektrogroßhandel berichteten die Händler mehrheitlich von Umsatzsteigerungen und zeigten sich hinsichtlich der Geschäftsaussichten deutlich optimistischer als zuletzt. Die Bestelltätigkeit dürfte ausgeweitet werden. Im Großhandel mit Holz, Baustoffen, Anstrichmitteln und Sanitärkeramik verbesserte sich das Geschäftsklima nach einem Rückgang im Vormonat wieder, vor allem da sich die befragten Firmen vermehrt optimistischer hinsichtlich ihrer Geschäftsaussichten zeigten als zuletzt. In den kommenden Monaten planten die Händler, die Verkaufspreise und Bestellmengen anzuheben, auch die Mitarbeiterzahl dürfte wieder ansteigen. Die Großhändler im Bereich Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung zeigten sich deutlich zufriedener mit ihrem Geschäftsverlauf als zuletzt und blickten der Zukunft wieder vermehrt optimistisch entgegen, so dass der Geschäftsklimaindikator sprunghaft anstieg.
Die Beschäftigtenzahl dürfte in den kommenden Monaten nahezu stabil bleiben.
III.
Die Meldungen aus dem Konsumgüterbereich waren uneinheitlich.
Im Großhandel mit Gebrauchsgütern trübte sich das Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge ein, was vor allem auf die weniger günstig beurteilte Geschäftslage zurückzuführen war. Obwohl auch die Geschäftsaussichten weniger zuversichtlich eingeschätzt wurden, dürften die Bestellungen in den nächsten Monaten etwas angehoben werden. Im Bereich elektrische Haushaltsgeräte, Lampen und Leuchten waren die Händler zwar weniger zufrieden mit ihrem aktuellen Geschäftsverlauf, den kommenden Monaten blickten sie jedoch wieder etwas positiver entgegen und rechneten wieder häufiger mit mehr Personaleinstellungen. Im Großhandel mit Unterhaltungselektronik stürzte der Geschäftsklimaindikator unter den langjährigen Mittelwert, da sich vor allem die Geschäftsaussichten erheblich verdüsterten. Der Lagerdruck ließ im Vergleich zum Vormonat nach. Da die Lager jedoch weiterhin Überhänge aufwiesen, war die Orderpolitik häufiger restriktiv ausgerichtet. Im Großhandel mit Haushaltswaren, Glaswaren und keramischen Erzeugnissen verschlechterte sich das Geschäftsklima, hielt sich aber weiterhin auf hohem Niveau. Mit der Umsatzentwicklung waren die Händler mehrheitlich zufrieden, sie konnten jedoch die Verkaufspreise nur noch vereinzelt anheben und gingen auch für die kommenden Monate weniger häufig von Preissteigerungen aus als zuletzt. Die Bestellmengen dürften weitgehend stabil bleiben.
Die Großhändler im Verbrauchsgüterbereich waren mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage wieder deutlich zufriedener als im Vormonat, so dass der Geschäftsklimaindikator stieg.
Der nahen Zukunft blickten sie jedoch skeptischer entgegen, hier sank der Saldowert in den negativen Bereich. Im Großhandel mit kosmetischen Erzeugnissen und Körperpflegemitteln stieg der Geschäftsklimaindikator erneut und befand sich damit weiter auf hohem Niveau. Der nahen Zukunft blickten die Händler jedoch etwas weniger häufig optimistisch entgegen als zuletzt, jedoch blieb auch hier der Wert deutlich über dem langjährigen Mittel. Die Mitarbeiterzahl dürfte weiter leicht rückläufig sein. Das Geschäftsklima im Großhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und orthopädischen Erzeugnissen klarte auf, was ausschließlich auf die verbesserte Lagebeurteilung zurückzuführen war. Die Geschäftsaussichten hingegen verdüsterten sich und die Bestellmengen dürften weniger häufig steigen als zuletzt.
Auch im Bekleidungsgroßhandel klarte das Geschäftsklima nach einem Absturz ins Negative im Vormonat wieder auf.
Die aktuelle Geschäftslage wurde wieder günstiger bewertet als zuletzt und die skeptischen Stimmen hinsichtlich der Perspektiven wurden weniger. Der Wert blieb jedoch im negativen Bereich. Die Bestellmengen dürften nach einer zehnmonatigen Phase des Rückgangs per Saldo wieder ausgeweitet werden.
Das Geschäftsklima im Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln blieb im Mai unverändert. Die aktuelle Geschäftslage wurde weniger günstig beurteilt als zuletzt, dafür zeigten sich die Firmen mit Blick auf die Geschäftsperspektiven optimistischer. Die Unternehmen mussten Preisnachlässe geben und sahen auch für die Zukunft weniger häufig Preiserhöhungsspielräume. Die Bestellmengen und die Planungen für Personaleinstellungen waren per Saldo zwar weiter auf Expansion ausgerichtet, jedoch weniger häufig als zuletzt.