I.
Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima nach dem starken Anstieg im Vormonat wieder verschlechtert. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage und insbesondere die Erwartungen wurden zurückgenommen. Im aktuellen Befragungszeitraum wurden die Verkaufspreise deutlich seltener angehoben als noch im Vormonat. Für die kommenden Monate rechneten die befragten Großhändler jedoch vielerorts mit Preisanhebungsspielräumen. Zwar nahm der Lagerbestand leicht zu, die Bestellungen dürften jedoch häufiger ausgeweitet als reduziert werden.
II.
Im Produktionsverbindungshandel ist der Geschäftsklimaindikator gesunken, beide Teilkomponenten gaben nach. Die Werte befanden sich jedoch weiterhin über den Bewertungen des Vorjahres und auch deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Im Großhandel mit Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlhalbzeug ist der Geschäftsklimaindikator merklich gestiegen. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten verbesserten sich deutlich. Damit sind die Werte nun bereits seit zwölf Monaten im positiven Bereich. Nach einer zweimonatigen Zurückhaltung bei den Bestellplänen soll die Bestelltätigkeit nun wieder ausgeweitet werden. Die Verkaufspreise konnten im vergangenen Monat mehrheitlich angehoben werden, auch für die kommenden Monate werden vielerorts gute Möglichkeiten gesehen, die Preise heraufzusetzen. Im Bereich NE-Metalle und NE-Metallhalbzeug sank der Geschäftsklimaindikator etwas, hielt sich aber – nach einer zweijährigen Phase in der Negativzone – nun zum zweiten Mal in Folge im positiven Bereich. Die Bewertung der aktuellen Lage behielt ein positives Vorzeichen, schnitt jedoch im Vergleich zum Vormonatshoch weniger günstig ab. Dafür keimte bei den Geschäftserwartungen
Hoffnung auf, der Wert kletterte wieder leicht in die Positivzone. Wie bereits im Vormonat antizipiert, konnten im März die Verkaufspreise deutlich angehoben werden. In den kommenden Monaten planten die Befragten erstmals seit Ende 2013, die Bestellmengen häufiger auszuweiten als zu senken. Im Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör stieg der Klimaindikator, insbesondere da sich die Geschäftsaussichten verbesserten. Damit einhergehend planten die befragten Großhändler, wieder häufiger Bestellungen zu platzieren, die Verkaufspreise anzuheben und auch die Beschäftigtenzahl
auszuweiten. Im Großhandel mit chemischen Erzeugnissen sank der Geschäftsklimaindikator, da sich vor allem die günstige Bewertung der aktuellen Lage im März nicht fortsetzte. Die Geschäftsaussichten sanken minimal. In den baunahen Großhandelssparten zeigte sich ein gemischtes Bild. Im Elektrogroßhandel blieb der Geschäftsklimaindikator nahezu unverändert, wobei sich die Teilindikatoren in gegensätzlicher Richtung entwickelten: Die Bewertung der aktuellen Lage sank unter den Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate, dagegen gewann die Zuversicht für eine Geschäftsbelebung – nach dem deutlichen Rückgang im Vormonat – wieder an Schwung. Im Bereich Holz, Baustoffe, Anstrichmittel und Sanitärkeramik sank der Klimaindikator, was nahezu ausschließlich auf die verschlechterte Umsatzentwicklung zurückzuführen war. Bei gestiegenem Lagerdruck planten die Firmen, die Bestellungen nur noch vereinzelt auszuweiten. Im Großhandel mit Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung keimte wieder Hoffnung auf. Zwar wurde die aktuelle Lage weniger günstig beurteilt als im Vormonat, dafür kletterte der Wert für die Geschäftsaussichten nach dem starken Rückgang im Vormonat wieder in den positiven Bereich. Der Lagerdruck nahm zu und die befragten Großhändler planten, die Bestellungen deutlich häufiger zu senken als anzuheben.
III.
Im Gebrauchsgüterbereich verschlechterte sich das Geschäftsklima sichtlich, beide Teilindikatoren sanken. Im Großhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten, Lampen und Leuchten hat sich das negative Geschäftsklima weiter abgekühlt. Die Befragten zeigten sich erneut enttäuscht mit der Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat und erwarteten auch für die nahe Zukunft keine Geschäftsbelebung. Für die kommenden Monate rechneten sie jedoch mit guten Möglichkeiten, die Verkaufspreise anzuheben, und planten, trotz gut gefüllter Lager, die Bestellmengen vielerorts auszuweiten. Im Großhandel mit Unterhaltungselektronik sank der Geschäftsklimaindikator auf hohem Niveau. Beide Teilindikatoren waren rückläufig. Im
Bereich Haushaltswaren, Glaswaren und keramische Erzeugnisse verbesserte sich der Klimaindikator. Während die Lagebeurteilung minimal sank, wurden die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr häufiger zuversichtlich bewertet. Im Verbrauchsgüterbereich sank der Klimaindikator, da sich die Befragten mit Blick auf die Geschäftsaussichten
weniger optimistisch zeigten als zuletzt. Im Großhandel mit kosmetischen Erzeugnissen und Körperpflegemitteln verbesserte sich das Geschäftsklima aufgrund der aufgehellten Geschäftsaussichten. Die aktuelle Lage sank auf hohem Niveau. Im Befragungszeitraum sahen sich die Händler vielerorts gezwungen, die Verkaufspreise zu senken. Für die kommenden Monate wird dagegen mit guten Preisanhebungsspielräumen gerechnet. Im Großhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und orthopädischen Erzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima merklich, da die aktuelle Geschäftslage so günstig wie seit fünf Jahren nicht mehr bewertet wurde. Die Geschäftserwartungen wurden im Vergleich zum Vormonatshoch zwar nicht mehr ganz so günstig bewertet, hielten sich jedoch auf hohem Niveau. Der Lagerdruck entspannte sich und die Befragten planten, vielerorts die Bestellmengen auszuweiten. Auch die Mitarbeiterzahl dürfte steigen. Im Bekleidungsgroßhandel sackte der Geschäftsklimaindikator wieder in den negativen Bereich. Dies war ausschließlich auf die gestiegene Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. Dagegen verbesserten sich die Geschäftserwartungen, behielten jedoch das negative Vorzeichen. Die Orderpolitik soll erneut restriktiver gestaltet werden, bei den Beschäftigten ist jedoch das erste Mal seit Januar 2015 wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Im Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln sanken beide Teilindikatoren des Geschäftsklimas, hielten sich jedoch deutlich über dem langfristigen Mittel. Bei gut gefüllten Lagern planten die befragten Großhändler, ihre Bestellungen häufiger zu reduzieren als im Vormonat. Sie gingen jedoch weiterhin von guten Möglichkeiten aus, die Verkaufspreise anzuheben. Die Beschäftigtenzahl dürfte weniger häufig angehoben werden als in den Vormonaten.