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Industrie: Geschäftsklima erneut verbessert

ifo Konjunkturperspektiven 5/2016 – 43. Jahrgang

I.
Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich zum dritten Mal in Folge. Die aktuelle Geschäftslage wurde etwas günstiger eingestuft und hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung nahm die Zurückhaltung abermals ab. Die Exportaussichten für die kommenden Monate verbesserten sich wieder und die Produktionspläne blieben unverändert expansiv.

II.
Der Klimaindikator im Vorleistungsgütergewerbe ist leicht gestiegen. Die momentane Lage wurde geringfügig günstiger bewertet als im Vormonat und auch der Blick auf die Geschäftsaussichten war etwas weniger zurückhaltend.
Die befragten Unternehmen bewerteten ihre zukünftigen Absatzchancen auf ausländischen Märkten erneut günstiger.
Der Auftragseingang war leicht rückläufig; die Produktionspläne waren dementsprechend weniger expansiv als im Vormonat. Auch im Investitionsgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima zum wiederholten Mal. Die Firmen waren zufriedener mit ihrer derzeitigen Situation.
Auch die Geschäftserwartungen legten zu – die Teilnehmer erwarteten zum ersten Mal in diesem Jahr eine leicht positive Entwicklung. Die Exporterwartungen stiegen, nach dem Dämpfer vom Vormonat, wieder merklich. Bei einer per Saldo leicht rückläufigen Nachfrage sollte die Produktion weniger stark ausgeweitet werden als zuletzt. Das Geschäftsklima in der Konsumgüterindustrie wurde weniger günstig bewertet. Der Lageindikator sank erneut, befand sich aber immer noch merklich über dem Vorjahresniveau.
Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr trübten sich weiter ein und auch vom Auslandsgeschäft wurden weniger Impulse erwartet. Die Produktionspläne waren dementsprechend – trotz gesunkener Lagerüberhänge – weniger expansiv. Das Geschäftsklima im Ernährungsgewerbe drehte wieder in den positiven Bereich. Nach dem Dämpfer vom Vormonat zeigten sich die Befragungsteilnehmer wieder zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage.
Auch die Geschäftserwartungen verbesserten sich und waren – trotz leicht negativer Exportaussichten – wieder positiv.

III.
Das Klima in der chemischen Industrie gab nach, weil sich die Geschäftsperspektiven merklich eintrübten. Auch vom Auslandsgeschäft wurden nur mehr weniger neue Impulse erwartet. Die Produktion soll per Saldo in der nächsten Zeit reduziert werden. Mit ihrer derzeitigen Lage hingegen waren die Firmen wieder zufriedener. Im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung wurde das Geschäftsklima erneut weniger ungünstig eingestuft, beide Teilindikatoren blieben im negativen Bereich. Erstmals seit einem knappen Jahr wurde für das Auslandsgeschäft keine negative Entwicklung mehr erwartet. Die Nachfrage legte noch deutlicher zu als zuletzt. Der Klimaindikator im Maschinenbau stieg, blieb aber leicht negativ. Bezüglich der momentanen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen wieder zufriedener. Mit Blick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung nahmen die skeptischen Stimmen deutlich ab und die Exporterwartungen legten leicht zu. Die Nachfrage ging zurück und die Produktionspläne waren nur mehr leicht expansiv. Der positive Klimaindikator im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sank. Die Testteilnehmer waren weniger zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage. Obwohl die Exporterwartungen per Saldo wieder eine positive Entwicklung im Auslandsgeschäft indizierten, trübten sich die Geschäftserwartungen weiter ein. Die Beschäftigtenpläne deuten dennoch auf einen gesteigerten Personalbedarf hin. Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich das Klima spürbar. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich per Saldo deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftssituation, der Saldenwert erreichte das Vorjahresniveau. Der Auftragsbestand wurde zum ersten Mal seit zwölf Monaten per Saldo als verhältnismäßig groß eingeschätzt. Die Geschäftserwartungen wurden erneut günstiger eingestuft und auch vom Auslandsgeschäft erwarteten spürbar mehr Unternehmen neue Impulse. Im Fahrzeugbau verbesserte sich das Geschäftsklima leicht, weil die derzeitige Lage günstiger bewertet wurde. Die Auftragsbestände wuchsen deutlich.
Hinsichtlich der Geschäftserwartungen blieben die Urteile fast unverändert positiv. Auf den ausländischen Märkten wurde wieder Wachstumspotenzial gesehen. Nach dem Dämpfer vom Vormonat verbesserte sich das Klima im Bereich Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden wieder merklich. Die derzeitige Lage wurde wieder etwas günstiger eingestuft und auch die zuletzt noch negativen Geschäftserwartungen stiegen deutlich und deuten per Saldo auf eine positive Entwicklung hin. Auch im Auslandsgeschäft wurde wieder mehr Wachstumspotenzial gesehen. Die Produktion soll dementsprechend in nächster Zeit wieder ausgeweitet werden. Im Papiergewerbe verbesserte sich das Klima wieder. Die Testteilnehmer waren zufriedener mit ihrer momentanen Situation und die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsperspektiven nahm per Saldo ab. Die Exporterwartungen blieben unverändert positiv. Der Klimaindikator im Druckgewerbe sank leicht, weil sich die Geschäftsperspektiven – genauso wie die Exporterwartungen – eintrübten. Dementsprechend dürfte die Produktion in den kommenden Monaten gekürzt werden.
Die momentane Lage hingegen wurde etwas günstiger eingestuft. Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Geschäftsklima leicht, weil die befragten Unternehmen wieder zuversichtlicher hinsichtlich ihrer Geschäftsperspektiven waren. Die Exporterwartungen legten ebenfalls leicht zu. Dennoch waren die Produktionspläne etwas weniger expansiv als zuletzt. Die Urteile zur momentanen Lage blieben hingegen nahezu unverändert günstig. Das Klima im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) verbesserte sich. Der Lageindikator sank deutlich, blieb aber weiterhin über dem Vorjahreswert.
Nach dem Dämpfer vom Vormonat waren wieder spürbar mehr befragte Firmen optimistisch hinsichtlich ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung. Und auch im Auslandsgeschäft wurden mehrheitlich wieder Wachstumsmöglichkeiten gesehen. Bei weiter sinkenden Lagerbeständen soll die Produktion deutlich angehoben werden.