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Industrie: Geschäftslage auf Jahreshoch

ifo Konjunkturperspektiven 12/2016 – 43. Jahrgang

I.
Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe fiel wieder besser aus, weil die aktuelle Geschäftslage per Saldo den Jahreshöchstwert erreichte. Bei günstigeren Absatzaussichten auf den ausländischen Märkten blickten die Umfrageteilnehmer etwas optimistischer auf die kommenden Monate. Der Bestand an Fertigwaren sank, entsprechend soll die Produktion wieder häufiger ausgeweitet werden.

II.
Im Bereich der Vorleistungsgüter zeigten sich die Unternehmen zum vierten Mal in Folge zufriedener mit ihrer derzeitigen Situation. Trotz der weiter steigenden Exporterwartungen waren die Geschäftsaussichten nicht mehr ganz so positiv. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima leicht. Die Nachfrage legte zu und die Produktionspläne wurden wieder ausgeweitet. Im Investitionsgüterbereich waren die Unternehmen zuversichtlicher hinsichtlich ihres weiteren Geschäftsverlaufs. Der Geschäftsklimaindikator stieg jedoch nur geringfügig, da die derzeitige Geschäftslage weniger günstig eingestuft wurde.
Der Auftragsbestand nahm zu und die Produktionspläne wurden wieder häufiger angehoben. Von den ausländischen Märkten wurden mehr neue Impulse erwartet. Das Geschäftsklima im Konsumgüterbereich verbesserte sich, weil die Urteile zur aktuellen Geschäftslage merklich günstiger ausfielen. Sowohl die Geschäfts- als auch die Exporterwartungen gaben aber nach und die Produktion soll seltener ausgeweitet werden. Im Ernährungsgewerbe fielen die Stimmen zur aktuellen Lage erneut etwas weniger positiv aus und auch mit Blick auf das kommende Halbjahr nahm die Zuversicht weiter ab. Auf den ausländischen Märkten wurden keine Wachstumschancen mehr gesehen. Bei einem geringfügig schwächeren Lagerdruck blieben die Produktionspläne beinahe konstant.

III.
Im Bereich der chemischen Industrie fielen die Urteile zur momentanen Lage deutlich günstiger aus. Die Umfrageteilnehmer erwarteten häufiger steigende Ausfuhren und blickten wieder optimistischer auf die kommenden Monate. Trotz der sehr guten Auftragslage soll die Produktion seltener ausgeweitet werden. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung ging die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation zurück. Trotz gestiegener Exporterwartungen nahm die Zuversicht hinsichtlich der kommenden Monate ab; per Saldo entsprach sie in etwa dem langjährigen Durchschnitt.
Die Nachfrage nahm wieder etwas Fahrt auf und die Produktion soll häufiger ausgeweitet werden. Im Maschinenbau verbesserte sich das Klima. Die Unternehmen zeigten sich – bei beinahe unveränderten Exportaussichten – sowohl mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation als auch mit ihren Zukunftsaussichten zufriedener. Nach einem weiteren Anstieg der Auftragsbestände wurden die Produktionspläne angehoben. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen bewerteten ihre momentane Geschäftslage, genauso wie die Geschäftsperspektiven, als weniger positiv. Der Geschäftsklimaindikator sank und entsprach etwa dem Vorjahreswert.
Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm zu. Eine Ausweitung der Ausfuhrtätigkeit war wieder häufiger geplant und die Produktionspläne wurden öfter nach oben revidiert. Während die derzeitige Lage im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen wieder günstiger bewertet wurde, nahm der Optimismus hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung sichtlich ab. Insgesamt veränderte sich der Klimaindikator kaum. Bei einem weiteren Anziehen der Nachfrage waren Produktionsausweitungen wieder öfter geplant.
Im Ausland konnten neue Absatzchancen ausgemacht werden. Im Fahrzeugbau konnten die herausragenden Lageurteile der beiden vorangegangenen Monate nicht gehalten werden. Auch wenn die Befragten mit einem Rückgang ihrer Ausfuhrtätigkeit rechneten, blickten sie dennoch optimistischer auf die kommenden Monate. Die Fertigwarenbestände waren teilweise zu gering, was zu einer sichtlichen Anhebung der Produktionspläne führte. Im Bereich Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden verbesserte sich das Geschäftsklima merklich, weil die Unternehmen ihre aktuelle Situation deutlich positiver wahrnahmen. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung im kommenden Halbjahr nahm die Zuversicht jedoch ab. Dabei
wurden weiterhin neue Impulse aus dem Ausland erwartet, jedoch weniger als zuletzt. Die Beurteilung der Auftragsbestände
erreichte per Saldo den Jahreshöchststand und die Produktion soll etwas öfter ausgeweitet werden.
Der Geschäftsklimaindikator im Papiergewerbe sank, weil die Urteile zur derzeitigen Lage nicht mehr so positiv ausfielen
wie zuletzt. Auf den ausländischen Märkten wurden zunehmend günstigere Absatzchancen erwartet, so dass auch die zuletzt negativen allgemeinen Geschäftsaussichten in den positiven Bereich drehten. Der Bestand an Fertigwaren stieg merklich an, der Saldo erreichte beinahe den langfristigen Mittelwert. Entsprechend wurden die expansiven Produktionspläne etwas nach unten revidiert. Im Druckgewerbe trübte sich das Geschäftsklima ein. Die derzeitige Geschäftslage blieb zwar beinahe unverändert, mit Blick auf die kommenden Monate nahmen die negativen Stimmen jedoch wieder merklich zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurden Geschäftsabschwächungen erwartet.
Die Nachfrage ging weiter zurück und der Lagerdruck stieg. Vereinzelt soll die Produktion wieder ausgeweitet werden. In der Gummi- und Kunststoffbrache nahm die Nachfrage weiter Fahrt auf und die befragten Unternehmen zeigten sich überaus zufrieden mit ihren Auftragsbüchern. Dennoch wurde die momentane Geschäftssituation per Saldo etwas weniger günstig eingestuft. Hinsichtlich der Ausfuhrtätigkeit wurde häufiger mit Zuwächsen gerechnet und auch die allgemeinen Geschäftsaussichten verbesserten sich merklich. Die Produktion soll, bei zu geringen Lagerbeständen, erneut öfter ausgeweitet werden. Im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) kühlte sich das Klima deutlich ab, weil die zuletzt optimistische Haltung hinsichtlich der Geschäftsperspektiven nun von merklichem Pessimismus geprägt war. Aus dem Ausland wurden dabei nur vereinzelt neue Impulse erwartet. Trotz der zu geringen Lagerbestände soll die Produktion gedrosselt werden. Die Urteile zur aktuellen Lage fielen geringfügig günstiger aus.