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Industrie: Optimistische Geschäftsaussichten

ifo Konjunkturperspektiven 9/2016 – 43. Jahrgang

I.
Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich im September merklich. Die befragten Unternehmen waren nicht nur mit ihrer momentanen Geschäftslage zufriedener, insbesondere die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr wurde wieder deutlich optimistischer eingeschätzt. Dabei wurden auch aus dem Ausland neue Impulse erwartet. Bei einem sichtlichen Nachfrageplus soll die Produktion öfter ausgeweitet werden.

II.
Im Vorleistungsgütergewerbe verbesserte sich das Klima ebenfalls, da die Firmen sowohl ihre aktuelle Geschäftssituation als auch ihre Geschäftsperspektiven merklich günstiger einstuften. Auch auf den ausländischen Märkten wurden neue Absatzchancen gesehen. Bei gestiegenen Auftragsbeständen soll die Produktion erneut häufiger ausgeweitet werden. Auch im Investitionsgüterbereich stieg der Klimaindikator. Die Umfrageteilnehmer bewerteten ihre derzeitige Lage wieder etwas günstiger. Die zuletzt noch pessimistischen Geschäftsaussichten waren nun wieder sichtlich positiv. Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand stieg deutlich, und die Produktion soll wieder ausgeweitet werden. Der positive Klimaindikator in der Konsumgüterindustrie sank minimal. Die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsentwicklung wurde zwar von einer merklich optimistischeren Haltung abgelöst, die nach wie vor guten Lageurteile fielen jedoch schwächer aus als im Vormonat. Unter der Erwartung steigender Ausfuhrtätigkeit soll die Produktion unverändert
expansiv bleiben. Das zuletzt leicht negative Geschäftsklima im Ernährungsgewerbe verbesserte sich deutlich und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2015. Die momentane Lage wurde, bei einem starken Nachfragezuwachs, sichtlich günstiger eingestuft. Die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsperspektiven wurde von einer merklich optimistischeren Haltung abgelöst. Die Exportaussichten verbesserten sich ebenfalls. Eine Ausweitung der Produktion ist geplant, nicht zuletzt aufgrund von Lagerengpässen.

III.
Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verbesserte sich. Die befragten Unternehmen waren zufriedener mit ihrer derzeitigen Lage, und auch auf die kommenden Monate blickten sie wieder zuversichtlich. Dabei wurden aus dem Auslandsgeschäft erneut weniger Impulse erwartet. Bei zu geringen Lagerbeständen soll die Produktion öfter ausgeweitet werden. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung stiegen sowohl der Klima- als auch der Geschäftslageindikator erneut, blieben aber im negativen Bereich. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten machte sich Optimismus breit. Dabei sahen die Unternehmen erneut bessere Absatzchancen auf den ausländischen Märkten. Die Produktion soll nur mehr vereinzelt ausgeweitet werden. Das Geschäftsklima im Maschinenbau verbesserte sich leicht. Die Unternehmen zeigten sich etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, für die kommenden Monate wurden per Saldo weiterhin leichte Zuwächse erwartet. Insbesondere im Exportgeschäft wurden neue Absatzchancen gesehen. Bei einem rückläufigen Auftragsbestand waren die Produktionspläne weniger häufig expansiv. Der Klimaindikator bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen stieg merklich, da die Befragten beide Klimakomponenten – nach einem Rückgang im Vormonat – wieder sichtlich günstiger einstuften. Die Exporterwartungen legten zum fünften Mal in Folge zu. Bei einem deutlichen Nachfragezuwachs waren die Produktionspläne beinahe unverändert expansiv. Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verschlechterte sich das Klima auf hohem Niveau erneut. Die Umfrageteilnehmer bewerteten ihre momentane Lage weniger günstig, der Saldo lag aber weiterhin weit über dem langjährigen Mittelwert. Auch die Geschäftsaussichten wurden nicht mehr ganz so positiv eingeschätzt wie zuletzt. Die Exportaussichten verbesserten sich minimal. Bei gestiegenen
Lagerüberhängen wurden die Produktionspläne nach unten revidiert. Das Klima im Fahrzeugbau verbesserte sich deutlich. Die derzeitige Lage wurde erneut günstiger wahrgenommen, und die zuletzt vorherrschende Skepsis bezüglich der Geschäftsentwicklung wurde von einer optimistischeren Haltung abgelöst. Im Auslandsgeschäft wurden, zwar seltener, jedoch weiterhin Geschäftsabschwächungen erwartet. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm deutlich zu, und die Produktion soll wieder ausgeweitet werden. Der Geschäftsklimaindikator in der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden sank geringfügig. Die Umfrageteilnehmer bewerteten ihre aktuelle Situation zwar nicht mehr ganz so günstig wie zuletzt, sahen aber wieder mit mehr Zuversicht auf die kommenden Monate. Auch aus dem Auslandsgeschäft wurden neue Impulse erwartet. Das Geschäftsklima im Papiergewerbe verbesserte sich, weil die Firmen ihre aktuelle Situation günstiger bewerteten. Die Geschäftsperspektiven trübten sich jedoch – trotz gestiegener Exportaussichten – ein. Die Produktionspläne wurden, bei einem Nachfrageplus, ausgeweitet. Das Klima im Druckgewerbe
drehte in den positiven Bereich, weil die aktuelle Lage günstiger wahrgenommen wurde und die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsentwicklung nachließ. Auch bei den Exporterwartungen nahm die Zurückhaltung ab. Die Produktionspläne
wurden erneut nach oben revidiert. In der Gummi- und Kunststoffbranche verbesserte sich das Geschäftsklima, weil die Umfrageteilnehmer ihre aktuelle Geschäftslage merklich günstiger bewerteten. Die Geschäftsperspektiven gaben leicht nach, per Saldo wurde aber weiterhin mit Zuwächsen gerechnet. Die Absatzchancen auf den ausländischen Märkten wurden zum dritten Mal in Folge günstiger bewertet. Trotz gestiegener Auftragsbestände soll die Produktion etwas seltener ausgeweitet
werden. Der Klimaindikator im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) stieg deutlich. Die Geschäftslageurteile erreichten zwar nicht mehr ganz die hervorragenden Werte vom Vormonat, aber die zuletzt negativen Geschäftsaussichten waren auf dem vorläufigen Jahreshöchstwert. Die Absatzchancen auf ausländischen Märkten wurden weniger zurückhaltend bewertet als zuletzt. Die Produktionspläne waren etwas weniger expansiv.