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Industrie: Zurückhaltende Geschäftsaussichten

ifo Konjunkturperspektiven 8/2016 – 43. Jahrgang

I.
Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich weiter ab, weil beide Teilindikatoren sanken. Die Teilnehmer beurteilten ihre momentane Situation nicht mehr so günstig, und auch die zuletzt noch optimistischen Geschäftserwartungen drehten in den negativen Bereich. Dabei blieben die Produktionspläne beinahe unverändert expansiv.
Die Exporterwartungen gaben zwar minimal nach, blieben aber weiterhin positiv. Den Ergebnissen zufolge ist eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms geplant.

II.
Im Vorleistungsgütergewerbe sank der Klimaindikator ebenfalls. Die aktuelle Lage wurde sichtlich ungünstiger bewertet, und auch die Geschäftsperspektiven wurden wieder weniger optimistisch eingestuft. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm ab. Auf den ausländischen Märkten sah man hingegen neue Absatzchancen. Die Produktionspläne wurden expansiver gestaltet. Auch im Investitionsgüterbereich kühlte sich das Klima ab. Nach dem Anstieg vom Vormonat wurde die momentane Lage wieder weniger günstig beurteilt, und auch die Geschäftsaussichten trübten sich weiter ein. Von den ausländischen Märkten wurden nur mehr schwache Impulse erwartet. Die Produktion soll dementsprechend noch häufiger gedrosselt werden.
Der Geschäftsklimaindikator in der Konsumgüterindustrie sank erneut. Die befragten Unternehmen zeigten sich zwar wieder zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, die Geschäftsperspektiven verschlechterten sich jedoch und drehten in den negativen Bereich. Die Exporterwartungen hingegen verbesserten sich. Trotz gestiegener Lagerüberhänge wurden die Produktionspläne abermals nach oben korrigiert. Das Klima im Ernährungsgewerbe trübte sich ein. Die Unternehmen waren zwar wieder zufriedener mit ihrer momentanen Situation, für die nächste Zeit wurde jedoch mit Geschäftsabschwächungen gerechnet. Die Exporterwartungen sanken leicht und entsprachen beinahe dem langjährigen Durchschnitt. Die expansiven Produktionspläne wurden nach unten korrigiert.

III.
Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie kühlte sich merklich ab. Die Umfrageteilnehmer waren mit ihrer momentanen Lage sichtlich weniger zufrieden, und die Geschäftsperspektiven drehten in den negativen Bereich. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach; es wurden nur mehr schwache Impulse aus dem Ausland erwartet. Die Fertigwarenlager waren im August wieder ausreichend gefüllt, so dass auch die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet werden konnten. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung stieg der negative Klimaindikator. Die Unternehmen waren weniger unzufrieden mit ihrer momentanen Lage. Die zuletzt noch negativen Geschäftsperspektiven deuteten nun wieder auf einen Geschäftszuwachs hin.
Auch die Exporterwartungen drehten erstmals in diesem Jahr in den positiven Bereich. Dennoch verlor die Nachfrage an Fahrt, und die Produktionspläne waren weniger expansiv.
Im Maschinenbau gab das Geschäftsklima nach, weil die Unternehmen ihre momentane Situation zurückhaltender bewerteten. Die Geschäftsperspektiven verbesserten sich und erreichten das erste Mal seit Dezember 2015 den positiven Bereich. Auch bei den Exporten wurde mit weiteren Absatzsteigerungen gerechnet. Die Produktionspläne sollen dementsprechend ausgeweitet werden. Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sank der positive Klimaindikator. Die aktuelle Lage wurde auf hohem Niveau merklich ungünstiger eingestuft. Die Geschäftsperspektiven gaben erneut nach. Die Exporterwartungen stiegen jedoch zum vierten Mal in Folge. Der Auftragsbestand nahm ab. Die Produktionspläne waren dennoch weiterhin expansiv. Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verschlechterte sich das gute Klima leicht. Die Unternehmen waren nicht mehr so zufrieden mit ihrer momentanen Lage, blickten aber beinahe unverändert optimistisch auf die kommenden Monate. Vom Exportgeschäft wurden weniger neue Impulse erwartet. Die Produktionspläne wurden abermals expansiver gestaltet. Das Geschäftsklima im Fahrzeugbau verbesserte sich, blieb aber leicht negativ. Die Teilnehmer zeigten sich zwar erneut zufriedener mit ihrer aktuellen Situation, der Saldenwert war aber merklich niedriger als vor Jahresfrist. Die Geschäftsaussichten blieben fast unverändert pessimistisch. Auch auf den ausländischen Märkten wurde eine rückläufige Geschäftsentwicklung erwartet. Dementsprechend soll auch die Produktion öfter gedrosselt werden. Im Bereich Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden sank der Klimaindikator leicht. Die Umfrageteilnehmer gaben etwas seltener an, zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage zu sein.
Die Geschäftsperspektiven verschlechterten sich ebenfalls, per Saldo wurde jedoch weiterhin mit einer positiven Entwicklung gerechnet. Die Exporterwartungen verbesserten sich sichtlich. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand stieg zum sechsten Mal in Folge. Die Produktionspläne wurden dementsprechend nach oben korrigiert. Im Papiergewerbe sank der Klimaindikator erneut. Die Firmen beurteilten ihre momentane Situation weniger günstig. Die Zurückhaltung hinsichtlich der Geschäftsperspektiven nahm jedoch ab. Die Exporterwartungen hingegen trübten sich ein. Die Produktion soll weiter ausgeweitet werden. Das Klima im Druckgewerbe verschlechterte sich weiter, weil die Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage weniger günstig einstuften. Die Geschäftsaussichten wurden beinahe unverändert pessimistisch eingeschätzt, und auch die Entwicklung auf den ausländischen Märkten wurde zurückhaltender bewertet. Die Produktion soll nicht weiter gedrosselt werden. In der Gummi- und Kunststoffbranche verschlechterte sich der Klimaindikator leicht. Der Lageindikator sank deutlich, befand sich aber oberhalb des langfristigen Durchschnitts.
Die Geschäftsperspektiven hingegen wurden – genauso wie die Exporterwartungen – abermals positiver wahrgenommen. Die Produktion soll dementsprechend öfter ausgeweitet werden. Das Klima im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) verschlechterte sich zum dritten Mal in Folge. Die momentane Lage wurde zwar wieder günstiger bewertet, die Geschäftsaussichten wurden jedoch – genauso wie die Exporterwartungen – skeptischer eingestuft. Bei einem guten Auftragsbestand soll die Produktion wieder ausgeweitet werden.