FELDBERGSCHULE Tägliche Reparaturen zeigen keinen Erfolg mehr / Abriss in den Sommerferien - Neubau zum Jahresende
MAINZ. Nun also doch: Die Sporthalle der Feldbergschule musste Anfang dieser Woche kurzfristig wegen Unfallgefahr geschlossen werden. Das teilte die städtische Pressestelle am Dienstagmorgen mit. Wie mehrfach berichtet, befindet sich die Halle in einem schlechten baulichen Zustand. Dazu zählen Risse im Boden, Wasserschäden, Löcher im Hallenboden und desolate Waschräume.
Nähte des Sportbodens lösen sich nach Nutzung
Die erste Schreckensnachricht kam im Juni 2016 von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz, nämlich dass die Halle Ende des Jahres schließen müsse. Zwar war ein Neubau längst in Planung. Allein, was auf sich warten ließ, das war die Genehmigung von der Aufsichtsund Dienstleistungsbehörde (ADD). Wie Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) auf AZ-Anfrage informiert, ist dieser Bescheid mittlerweile eingegangen. Damit stehe fest: In den Sommerferien könne die alte Halle abgerissen werden - der Termin für den Spatenstich des Neubaus solle noch dieses Jahr sein.
Doch zurück zur Nutzung der alten Halle. Laut Ralf Peterhanwahr von der städtischen Pressestelle habe die Gebäudewirtschaft im vergangenen Jahr mit der Unfallkasse einen Maßnahmenkatalog abgestimmt und umgesetzt. So wurden statische Untersuchungen durchgeführt, der Prallschutz erneuert und Reparaturen am Sportboden durchgeführt. Daraufhin habe die Unfallkasse einer Weiternutzung bis Herbst 2017 zugestimmt.
"Leider zeigt sich nun, dass sowohl der Oberbelag als auch die Unterkonstruktion des Sportbodens in einem so schlechten Zustand sind, dass auch tägliche Reparaturen keinen Erfolg zeigen", sagt Peterhanwahr. "Nach jeder Nutzung der Sporthalle lösen sich die Nähte des Sportbodens und die Nägel der Unterkonstruktion erneut." Ein zu hohes Verletzungsrisiko.
Das städtische Schulamt hat am Dienstag gemeinsam mit der Schulleitung der Feldbergschule besprochen, welche Ausweichmöglichkeiten im näheren Umfeld geeignet wären. "Eine Überlegung wäre, die Sporthalle der Goetheschule mitzubenutzen", sagt Konrektor Thomas Feiten. "Spruchreif ist aber noch nichts."
Ganz ohne Halle sei die Schule am Feldbergplatz auch jetzt nicht, da die kleinere Sporthalle der benachbarten Sophie-Scholl-Schule - BBS II mitbenutzt werden könne, macht Feiten deutlich. Damit kann zumindest ein Drittel des Sportstundenbedarfs abgedeckt werden. Glück im Unglück habe die Grundschule zudem, dass die Schließung in die wärmeren Monate fällt, betont der Konrektor: "Denn ein Großteil des Sportunterrichts wird ohnehin nach draußen verlagert, beispielsweise auf den Feldbergplatz und ans Rheinufer."
Und der Neubau? Geplant ist ein sogenannter aufgeständerter Bau. Will heißen: Sporthalle und Geräteraum liegen im ersten Obergeschoss, das teilweise auf Pfählen steht. Unter der Halle werden sich die Umkleiden für Schüler und Lehrer sowie ein überdachter Pausenhof befinden. Im zweiten Obergeschoss sind Technikräume vorgesehen. Das Gebäude ist barrierefrei erreichbar und erschlossen. Für den Bau stehen rund 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, informiert Baudezernentin Grosse: "Wann die Halle fertig ist, können wir derzeit aber noch nicht abschätzen."
Bianca Scheffe, die erste Vorsitzende des Schulelternbeirats, freut sich, dass nun Bewegung in das Thema kommt, auch wenn nun natürlich mit Einschränkungen zu rechnen ist. "Mit Blick auf das Ganztagsschulangebot ab Sommer ist es aber besonders schade, dass eine Halle für Sportangebote fehlt." Scheffe hofft nun, dass der von Grosse angekündigte Zeitplan endlich eingehalten wird: "Bislang wurden wir von Ferien zu Ferien vertröstet."
Der Ortsvorsteher der Neustadt Johannes Klomann (SPD) erwartet von der Verwaltung, dass nach der Schließung der alten Halle eine adäquate Zwischenlösung gefunden wird. Die ohnehin vorhandene Raumnot im Stadtteil werde so verschärft. "Daher muss nun eine Perspektive eröffnet werden", fordert Klomann und erinnert an zwei Vorschläge, die bereits diskutiert wurden: eine Dreifeldsporthalle im Zollhafen oder eine Dreifeldsporthalle über dem Parkplatz der Stadtwerke an der Ecke Frauenlobstraße/Rheinallee.